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HÖSSERINGEN
 

Hösseringen, Gemeinde Suderburg, Landkreis Uelzen

Was im Verborgenen blüht
Der Bauerngarten im Museumsdorf Hösseringen

Bauerngärten, das sind Gemüse-, Kräuter- und Blumenbeete, wohl geordnet und von Buchsbaumhecken eingefasst. Dabei gibt es den einheitlichen Bauerngarten gar nicht. Ständigen Veränderungen war er ausgesetzt. Doch ist das ein Grund, statt zu differenzieren gleich den ganzen Begriff zu den Akten zu legen? Der Garten nahm, wie die ländliche Kultur überhaupt, stets Einflüsse von Adel und Bürgertum, aus Residenzen und Städten auf. Die klare Aufteilung in vier Quartiere durch ein Wegekreuz hatte schon vor den Bauerngärten eine lange Tradition. Die Einfassung mit Buchsbaumhecken wurde schon seit dem 17. Jahrhundert von herrschaftlichen Gärten übernommen und mit ihr die Absicht zu präsentieren.

Wie der Garten am Brümmerhof konkret ausgesehen hat, ist unbekannt. Eine Rekonstruktion ist mangels Befunden nicht möglich. Vielmehr wurde der Garten sorgfältig so angelegt, wie er nach historischen Quellen um 1900 ausgesehen haben könnte. Er schließt sich südlich an den Wohnteil des großen Bauernhauses an, wird von einem Staketenzaun eingefasst und vor Tieren geschützt. Kreuzförmig angelegte Hauptwege, die in der Mitte auf ein rundes Rosenbeet stoßen, vierteilen den Garten. Buchsbaumhecken fassen das runde Rosenbeet und die Quartiere ein. Angebaut werden Gemüse und Kräuter für die Küche des großen Haushalts, ergänzt von Heilkräutern. Randlich stehen einige Beerensträucher und eine von Hainbuchen umrankte Laube. Von Gemüse- und Kräuterbeeten getrennt stehen ein- und mehrjährige Blumenstauden. Der Kohlgarten lag üblicherweise abseits. Und außerhalb des Zauns befinden sich auch der Obstsorten mit regionalen Sorten und eine Rasenfläche zum Bleichen der Wäsche.

Auf den Gemüsebeeten standen Blumenkohl, Bohnen, Erbsen, Gurken, Kohlrabi, Möhren, Porree, Radieschen, Rettich, Salat, Sellerie, Spinat, Zwiebeln. An Küchenkräutern waren vertreten Bohnenkraut, Dill, Kresse, Liebstöckel, Löwenzahn, Majoran, Petersilie, Pfefferminze, Pimpinelle, Schnittlauch, Thymian, Zitronenmelisse. Von Heilkräutern sind zu erwähnen Eberraute, Heilwurz, Lavendel, Ringelblume, Salbei, Schafgarbe, Wermut. Und von den Blumenstauden seien Goldlack, Königskerze, Pfingstrose, Rittersporn und Stockrose genannt.

Der Handel mit Stauden hatte in Norddeutschland erst kurz vor 1900 begonnen, so dass die Bauerngärten aktuell mit der Mode gegangen waren. Modischen Trends zu folgen, sollte später das Aus für diese Gärten bedeuten. Beliebige Gestaltung und modische Pflanzen aus den Baumärkten bestimmten vielfach das Bild. Gelegentlich wichen die schönen Gärten auch pflegeleichten Flächen mit Rasen und Nadelgehölzen, denn Laub macht schließlich Arbeit. Auch diese (Un)Sitte war den Städten entlehnt worden. Dem Traditionsbewusstsein der ländlichen Bevölkerung stellte das ein zweifelhaftes Zeugnis aus. Die Freilichtmuseen übernahmen es, die Tradition der Bauerngärten, wenn auch in Rekonstruktionen, hochzuhalten. Eines der schönsten von ihnen liegt etwas verborgen im Wald bei Hösseringen südlich von Uelzen. Nicht nur des Gartens wegen lohnt der Besuch.

Museumsdorf Hösseringen
Am Landtagsplatz
29556 Suderburg, Ortsteil Hösseringen
Eigentümer Verein Landwirtschaftsmuseum Lüneburger Heide e.V.
Fon 0 58 26/17 74
E-Mail info@museumsdorf-hoesseringen.de
www.museumsdorf-hoesseringen.de

Größe 10 ha
Geöffnet 15.03.-31.10 tägl. außer Montag 10-17 Uhr
Eintritt 4,5o €, Führungen nach Anmeldung
Anfahrt B4 oder B71 über Suderburg
Metronom aus Richtung Hamburg u. Hannover
Stündlich bis Bhf. Suderburg
Bus von Uelzen