Sie sind hier: Gärten und Parks A-K Gadow  
 GÄRTEN UND PARKS A-K
Agathenburg
Aschauteiche
Bad Bevensen
Bad Eilsen
Bad Grund
Bad Nenndorf
Bad Pyrmont
Bispingen
Braunschweig
Bremen
Celle
Dammereez
Ebstorf
Ehestorf
Ellerhoop
Emmerthal
Gadow
Göttingen
Hamburg
Hannover
Harbke
Hösseringen
Isenhagen
Klein Offenseth-Sparrieshoop

GADOW
 

Gadow, Gemeinde Lanz, Landkreis Prignitz

Tradition verpflichtet
Der Schlosspark Gadow

Auf einer älteren Burganlage errichtete Hans Georg Gottlob von Moellendorff um 1790 ein spätbarockes Wohnhaus mit zwei Geschossen, hohem Souterrain und Mansardendach. Er legte bereits einen Garten an, der später zu einem bedeutenden Landschaftspark erweitert werden sollte.

Daniel Theodor von Wilamowitz ließ 1818 an den Barockbau zwei Seitenflügel anbauen und die Freitreppe durch eine geschwungene Rampe ersetzen. 1853 wurde das Schloss dann im klassizistischen Stil umgebaut und erhielt seine heutige Gestalt. Das Mansardendach wurde durch ein Mezzaningeschoss mit flachem Schiefer-Walmdach ersetzt. Das Innere zierten neue Treppenhäuser und üppige Stuckdecken. Nach den Plünderungen des Jahres 1945 und unterschiedlichen Nutzungen wurde das Schloss 1960 zu einem Ferienheim des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes umgebaut. Dabei kam es zu brutalen Zerstörungen der historischen Strukturen und Zierelemente im Inneren.

1829 hatte Hugo von Milanowitz-Moellendorff das Anwesen übernommen. Der dendrologisch interessiert Sohn von Daniel Theodor von Wilamowitz ließ den Park zu einem großzügigen englischen Landschaftsgarten vergrößern, Gewächshaus, Forsthaus, Eiskeller, Pferdeställe und Tiergarten bauen. Das klassizistische Mausoleum in Form eines griechischen Tempels am westlichen Ende des Parks hatte schon 1816 sein Vater errichten lassen. Vielfach führten Sichtachsen zu den Gebäuden. Von 1865 an kam es zur Anpflanzung von zahlreichen Gehölzen, vor allem von Koniferen und Rhododendren. Es entstand ein artenreicher Landschaftspark, in dem heute noch sehenswerte alte Bäume stehen: Colorado-Tanne, Abies concolor, Küsten-Tanne, Abies grandis, Japanische Sicheltanne, Cryptomeria japonica, Douglasie, Pseudotsuga menziesii, Amerikanischer Tulpenbaum, Liriodendron tulipifera, Japanische Schirmtanne, Sciadopitys verticillata, Zweizeilige Sumpfzypresse, Taxodium distichum, Europäosche Eibe, Taxus baccata, Westliche Hemlocktanne, Tsuga heterophylla, und die mächtigste Stiel-Eiche, Quercus robur, der Prignitz. Zu Zeiten der DDR und kurz nach der Wende wurde der Park vernachlässigt. Das Schloss wird jetzt von einem privaten Investor als Ferienhotel mit "erlebnisorientierten" Freizeitaktivitäten für Kinder genutzt. Manches wurde verändert, nicht alles so, wie es der großen Tradition entsprechen würde.

Schloss Gadow
Lindenallee 1, 19309 Gadow
Gemeinde Lanz, Landkreis Prignitz
Fon 03 87 80-568-10, Frei zugänglich
Anfahrt:
Von der B195 zw. Dömitz und Wittenberge
in Lanz nach N Richtung Birkholz abbiegen,
dann rechts abbiegen nach Gadow