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MELZINGEN
 

Melzingen, Gemeinde Schwienau, Landkreis Uelzen

Vom Nutzgarten zum Sammlergarten
Das Arboretum Melzingen

Das Arboretum Melzingen, ein Garten der Bäume, ist das faszinierende Lebenswerk Christa von Winnings. Sie hatte es nach dem Zweiten Weltkrieg als Flüchtling hier her verschlagen. Vor dem Nichts stehend, legte sie zunächst in Altenebstorf auf gepachtetem Land und ab 1950 in Melzingen auf eigenem Grund einen Nutzgarten an. Die Produkte, vor allem Sträuße und Gestecke, verkaufte sie auf dem Uelzener Wochenmarkt, um ihre Familie ernähren zu können. Zur Erinnerung an ihren elterlichen Park in der Mark Brandenburg hatte sie einen Kirschapfel mitgebracht, dessen Kerne sie aussäte. Samen und Sämlinge von Säuleneichen, Quercus robur 'Fastigiata', Veitschs Tannen, Abies veitchii, Christrosen, Helleborus niger, und anderen Pflanzen fanden ebenfalls den Weg nach Westen. Es entstand der Erinnerungsgarten.

Ein neues Kapitel der Gartengeschichte begann, als Christa von Winning 1968 ihre erste von über 70 Gartenreisen unternahm. Und immer brachte sie Samen und Sämlinge mit. So entstand der Sammlergarten. Da Christa von Winnings Liebe vor allem den Bäumen und Sträuchern galt, entstand allmählich das Arboretum, ein Garten mit 700 verschiedenen Pflanzen aus aller Welt. Ein stattliches Sortiment von Gehölzen, wie es in Arboreten und botanischen Gärten zu finden ist, gibt sich hier ein Stelldichein vom Urweltmammutbaum, Metasequoia glyotostroboides, über den Riesenmammutbaum, Sequoiadenderon giganteum, den Küstenmammtubaum, Sequioa sempervirens, bis zur Schirm-Magnolie, Magnolia tripetela, Gurken-Magnolie, Magnolia acuminata, und Purpus-Magnolie, Magnolia liliiflora, vom Taschentuchbaum, Davidia involucrata, über den Borstigen Flügelstorax, Pterostyrax hispida, bis zum Tupelobaum, Nyssa sylvatica, und zum Amerkanischen Gelbholz, Cladrastis lutea.

Um den Garten für die Zukunft zu erhalten, brachte Christa von Winning ihn im Jahr 2000 in eine gemeinnützige Stiftung ein. Es war ein Garten der Fülle entstanden, der mit Wegen erschlossen und den Besuchern geöffnet wurde. Um Übersicht und Vergleiche zu erleichtern, werden die Gehölze dort, wo es möglich ist, allmählich nach Pflanzenverwandtschaften zusammengeführt. Die Besucher entdecken, wie eng einige Arten aus Ostasien und Nordamerika miteinander verwand sind, und dass viele von ihnen vor der Eiszeit auch in Europa verbreitet waren. Es wurde ein Schmetterlingsgaren angelegt und ein Wildrosenquartier. Im Mittelpunkt aber bleibt die Geschichte des Gartens selbst mit den Kapiteln Nutzgarten, Erinnerungsgarten und Sammlergarten. Es ist zu hoffen, dass es der Stiftung auf Dauer gelingt, den Gartens zu erhalten und seinen Charakter zu bewahren.

Der Rundgang ist mehr eine Entdeckungsreise als ein „Lehrgang“. Man kann sich an der Schönheit der Pflanzen erfreuen und die Ruhe genießen. Man kann Führungen, Kurse, Konzerte und Ausstellungen besuchen. Zum Wohlfühlen trägt auch das Gartencafé bei mit seinem selbst gebackenen Kuchen. Der Garten ist das ideale Ziel für Ausflüge von Gruppen und ein besonderer Ort für Familienfeiern.

Wittenwater Weg 44
29593 Schwienau, Ortsteil Melzingen
Eigentümerin Christa von Winning Stiftung
Fon Stiftung (Herr Tilly) 05 81/7 02 05
Gartencafé 0 58 22/ 94 61 68 während der Öffnungszeiten
Anmeldung und Auskünfte
Verkehrsverein Ebstorf
Winkelplatz 4a, 29574 Ebstorf
Fon 0 58 22/29 69
E-Mail touristinfo@ebstorf.de

Größe 1,7 ha
Öffnung Mai-Oktober tägl. Außer Mo 14-18 Uhr
Führungen nach Anmeldung
Eintritt 2 €, Kinder bis 14 Jahre frei
Melzingen liegt zw. Uelzen u. Ebstorf
Anfahrt über B4 u. B71
Metronom stündlich von Hamburg u. Hannover
bis Uelzen, von hier Bus in Richtung Ebstorf